Warum der Cyber-Sicherheitsreport nicht reicht
Faktencheck
Ein Cyber-Sicherheitsreport – oft im Rahmen von Versicherungen oder externen Scans erstellt – untersucht typischerweise nur den öffentlich erreichbaren Teil einer IT-Infrastruktur. Wie viel Sicherheit liefern solche Berichte wirklich? Und wo liegt die wahre Gefahr?
Ein Cyber-Sicherheitsreport – oft im Rahmen von Versicherungen oder externen Scans erstellt – untersucht typischerweise nur den öffentlich erreichbaren Teil einer IT-Infrastruktur. Das umfasst zum Beispiel:
Was auf den ersten Blick wie ein Rundum-Check aussieht, deckt oft nur etwa 10 % der IT-Systeme eines Unternehmens ab. Die restlichen 90 % liegen verborgen im internen Netzwerk:
Diese werden von typischen Reports nicht erfasst, sind aber häufig das wahre Ziel moderner Cyberangriffe.
Viele dieser Reports zeigen am Ende ein „Alles okay“-Fazit. Der Bericht ist grün, das Audit bestanden – und damit scheint das Thema „Cyber-Sicherheit“ fürs Erste erledigt.
Aber: So arbeiten Angreifer nicht.
In der Realität starten Cyberangriffe meist ganz anders:
Sobald ein Angreifer Zugang zum internen Netz hat, beginnt die eigentliche Eskalation: Er bewegt sich seitlich im System, sammelt Passwörter, übernimmt Admin-Rechte – und verschlüsselt am Ende Server, Daten und Backups.
Wer es ernst meint, muss tiefer blicken. Echte IT-Sicherheit braucht:
Und: gezielte Penetrationstests im internen Netzwerk.
Während ein externer Scan wie ein Blick durch das Schlüsselloch ist, sind interne Penetrationstests der echte Rundgang durchs Haus.
Dabei versuchen Spezialisten (unter kontrollierten Bedingungen), von einem Einstiegspunkt aus in interne Systeme vorzudringen – genau so, wie es ein echter Angreifer tun würde. Sie prüfen:
Nicht jedes Jahr – aber regelmäßig: ja.
Denn interne Penetrationstests sind zwar aufwendiger als ein externer Scan, aber sie bringen echte Klarheit über die reale Angriffsfläche. Besonders sinnvoll sind sie:
Zwischen den Tests reichen oft automatisierte Schwachstellenscans und gezielte Kontrollen, um die wichtigsten Lücken im Blick zu behalten.
Ein Cyber-Sicherheitsreport ist wie eine TÜV-Plakette fürs Nummernschild – aber nicht für den Motor.
Ein interner Penetrationstest ist dagegen die Probefahrt mit Vollgas und Notbremsung.
Der Cyberreport ist ein guter Anfang. Wer sich aber allein auf die äußere Hülle verlässt, verkennt die eigentliche Dynamik moderner Angriffe – und geht unnötige Risiken ein.